Sparkassen German Friendships

25.07.2019

German Friendships: Der Mann, der Ludger Beerbaum in den Schatten stellt

Auf dem Bexter Hof lassen sich bei den German Friendships die Großen der Reiterszene blicken, bekannt wie ein bunter Hund aber ist „Pedro“.Wer ist Ludger Beerbaum? Ein mehrfacher Goldmedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele und Titelträger zahlreicher Welt- und Europameisterschaften. Eine Legende. Wer aber ist Peter Helmut Cebulka? 

Das ist der Mann, der Ludger Beerbaum in den Schatten stellt und der in der Szene als „Pedro" bekannt ist. Ein Unikum.

Schrilles Outfit. Sein Auftreten toppt ein Zylinder, der vor 20 Jahren von einem Zirkusdirektor bei einem kanadischen Hutmacher in Auftrag gegeben worden aber nie abgeholt worden war. Bis „Pedro" zugriff.

Ich habe eine sehr gute Energie mit Pferden

Für die Reputation unter Reitern hat Pedro selbst gesorgt: „Ich habe eine sehr gute Energie mit Pferden und ein Gespür für Menschen." Beerbaum und „Pedro" trafen sich gestern bei den German Friendships in Herford, die zum 20. Mal stattfinden.

Von Anfang an dabei: „Pedro". Wie ein Zirkusdirektor und sogenannter "Ringmaster und Starter" steht er im Parcours, wenn der talentierte Reit-Nachwuchs einläuft und der Nervosität ein Riegel vorgeschoben werden soll. Denn nicht jeder Turnierteilnehmer sei ähnlich tough wie Beerbaum.

Vorher spielt sich alles in Deinem Kopf ab

„Wenn Du drin bist, dann bist Du drin. Vorher aber spielt sich alles in Deinem Kopf ab", weiß der inzwischen 66-Jährige, der 42 dieser 66 Jahre dem Pferdesport gewidmet hat. In sieben Sprachen (deutsch, englisch, spanisch, französisch, italienisch und portugiesisch) mache er „eine gute Figur". Holländisch komme hinzu, doch da müsse er aufpassen: „Meine Frau ist Holländerin."

Mit ihr lebt der gebürtige Niedersachse in Kanada. Eben dort, wo der frühere Bankkaufmann und spätere Globetrotter auf der weltgrößten Pferdesportanlage der Welt, „Spruce Meadows", hängenblieb. „Ich habe alles gemacht, angefangen beim Ausmisten der Ställe", sagt „Pedro".

Längst darf er seinen aktuellen Lebensabschnitt als „Fünf-Sterne-Geschichte" beschreiben, da der Enthusiast Teil aller großen Turniere geworden ist. „Weltmeisterschaften und Olympische Spiele. Von Herford fliege ich nach Kanada und von dort gleich weiter nach Lima in Peru, wo die Panamerikanische Spiele stattfinden."

Bei dem einen oder anderen Turnier trifft er Sportler wieder, die als Nachwuchsreiter schon bei den German Friendships an den Start gegangen waren. Auch derzeit reisen sie aus aller Welt an, um sich – unter anderem – Tipps von Ludger Beerbaum geben zu lassen.

Nur das Pferd hüpft, du nicht

Der 55-jährige Beerbaum steht mittig auf dem Platz und gibt den jugendlichen Springreitern über Mikrofon Anweisungen: „Nicht auf dem Pferd herumturnen. Keine hektischen Bewegungen. Nur das Pferd hüpft, du nicht. Du bleibst mit dem Gesäß auf dem Sattel."

Nach der Reitstunde ist Zeit für Fans. Ein Foto hier, ein Selfie dort. Mittendrin Ludger Beerbaum. Gleich daneben: „Pedro". Mit seinem Shirt im Leoparden-Look und der grellgelben Jeans stellt er an diesem sonnigen Mittwoch die Reiterlegende in den Schatten. Am ersten Tag kam er in Rot und hatte sich eine ebensolche Perücke aufgesetzt.

Was wird es morgen sein? „Das" sagt „Pedro, „wollen die Reiter auch immer wissen." Und verrät nichts.